Seltsame Woche

weltzeituhr
Montag:
Endlich Sperrmüll. Meine Schwester, ihr Freund, die Freundin meiner Mutter, sie und ich tragen den gesammelten Kruscht der letzten 22 Jahre aus dem Haus. Ich hatte schon Angst, meine Mutter würde den Verkauf des Hauses hinauszögern wollen. Aber nun macht sie wirklich Ernst. Zum ersten Mal macht sie etwas dafür. Es wird noch eine Weile dauern. Die guten Sachen müssen noch verkauft werden. Sondermüll weggebracht werden.

Dienstag:
Langes Gespräch mit dem Betreuer meiner Diplomarbeit. Jetzt kann ich anfangen.
Ich gebe auf. Drei Monate habe ich versucht, meinen Ex zu vergessen. Abends rufe ich an. Erreiche ihn nicht, oder geht er nicht ran? Er ruft zurück. Und dann telefonieren wir. Wie immer – oder sollte ich sagen, früher. Als hätten wir uns vor zwei Tagen gesehen. Nach dem Auflegen denke ich, warum sind wir getrennt, warum können wir nicht zusammen sein?

Mittwoch:
Aufwachen: Ich liebe meinen Ex. Könnte meine Diplomarbeit auch von Berlin aus schreiben. Nur die Analyse müsste hier geschehen.
Auf Arbeit. Meine Chefin stellt meine Fähigkeiten in frage. Komisch, aber warum verlässt sie dann beleidigt die Theke, wenn viel zu tun ist?
Möchte mich gerade beim Kino bewerben, da steht mein Exexex vor mir. Wir verabreden uns. 5 Jahre haben wir uns nicht gesehen.
Meine Mutter ruft an, mein Vater, hat morgens einen Pseudo-Selbstmordversuch gemacht. Es erschreckt mich, überrascht mich aber nicht. Ich habe mit Exexex schon zwei Bier getrunken, um zu ihr zu fahren.
Ich gehe mir meine Jacke holen. Ich erreiche keinen meiner Freunde. Lasse es beim Ex 1 Mal klingeln. Auf dem Rückweg erreicht er mich. Warum kümmert er sich jetzt plötzlich um mich?
Es ist gut, den Abend mit Exexex zu verbringen, nicht allein zu sein. Wir sprechen uns über vieles damals aus. Wir trinken zu viel. Seine Wohnung passieren wir zuerst.

Donnerstag:
Aufwachen: Ich liege in Exexexns Bett und habe nichts an. Scheisse. Erinnere mich nur noch an wenig. Das erste Mal mit einem Ex im Bett gelandet. Ziehe mich an und gehe. Er schläft weiter.
Ich fahre zu meiner Mutter. Es geht ihr gut. Habe einen schlimmen Kater und tausend Gedanken im Kopf. Später kommt meine Schwester. Mein Vater leugnet, einen Pseudo-Selbstmordversuch gemacht zu haben.
SMS von einer Freundin: als ob bei Dir schon jemals etwas normal gewesen wäre. Abends telefoniere ich mit dem Ex. Scheisse. Wir verstehen uns wieder so gut. Erzähle ihm, dass ich kürzlich in Berlin war. Wir verpassten uns nur wohl nur knapp vor dem Kaffee Burger. Erzähle ihm nichts von der letzten Nacht.

Freitag:
Räume endlich meine Wohnung auf, wasche, und mache weiter mit dem Einzugsgroßputz. Tausend Gedanken in meinem Kopf. Was passieren mir so seltsame Dinge? Nicht alle überraschend. Aber warum alle auf einmal? Kann nicht entspannen. Email an Ex.
Abends arbeiten, aber meine Schicht enfällt. Gehe ins Kino, und gehe noch auf eine D&B Party. Ich glaube das erste Mal seit Monaten. Aber Tease und Redrum möchte ich mir nicht entgehen lassen.
Keine befriedigende Rückmail. SMS an meinen Ex. Ich sollte mir die Finger abschneiden.

Samstag:
Meine Mutter klingelt mich wach. Es ist aber – mal – nichts passiert. Wieder Kater. Beginne mit der Diplomarbeit. Wasche, putze, kaufe ein. Tausend Gedanken in meinem Kopf. Nehme wieder Johanniskraut.
Samstag Abend lege ich ein Weblog an. Aber wenigstens heute keine Email, SMS oder sonstiges an den Ex!

Sonntag:
12 Stunden Schlaf. Musste wohl sein. Bin entspannt.
Email an meine Professorin. Mittags wieder im Schlossgarten mit einem Freund.
Erklärende Email an meinen Ex: möchte kein Mitleid, erwarte nichts von ihm, aber möchte auch keine pädagogischen Ratschläge mehr. Immer noch entspannt.
Trotz all der Erlebnisse, glaube ich, dass es aufwärts geht. Dass es mir besser geht. Vielleicht weil endlich was passiert?

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