Sonntag, 19. September 2004

Bedingungslose Liebe? Bedingungsloses Leiden?

aufwachen1

Was ist das, die bedingungslose Liebe? Eigentlich unmöglich. Niemand liebt einen anderen, für das was sie/er ist. Oder? Aber, warum strebe ich eigentlich nach der bedingungslosen Liebe? Warum mache ich mir Gedanken darüber, wenn sie ohnehin irreal ist, und darüber hinaus völlig out. In diesen Tagen sollen unsere Partner doch einen langen Katalog von Anforderungen erfüllen und zu uns und unserem Freundeskreis passen.

Mein Objekt der Begierde trat einfach so in mein Leben. Jemanden wie diese Person zu treffen, hatte ich nicht mehr gehofft. All meine Vorsätze über Bord geworfen, stürzte ich mich hinein, und bald war ich trotz aller Sicherheitsvorkehrungen viel zu tief in der Liebesfalle. Und so kam ich nicht heraus, als ich merkte, dass diese Person mich nicht akzeptieren würde, mich nicht so liebte, wie ich sie. Und so kam, aller meiner Investitionen zum trotz, das unvermeidliche: das Ende des Glücklichseins.

Da bleibe ich nun zurück. Enttäuscht und wütend auf diese Person, bestätigt meiner Erwartungen. Früher half das, war meine Liebe bald verflogen. Diese Person – ich versuchte sie bedingungslos zu lieben. Ich dachte, dass ich es nicht könnte. Schließlich hätte ich mehr investieren können.

Bedingungslos lieben - das war für mich immer eine sehr romantische Vorstellung. Eine pure wahre Form der Liebe. Und was ist es wichtig, ob mich jemand liebt, wenn er mich liebenswürdiger behandelt als andere die mich lieben? Was nützt es mir, eine unglückliche Beziehung zu führen, mit einer Person die mich liebt? Ist es nicht schöner eine liebenswürdige Person zu lieben, auch wenn diese einen nicht liebt, man keine Beziehung mit ihr führt?

Und doch liebe ich diese enttäuschende charakterschwache feige Person noch immer. Selbst mit 5 Kilo mehr, denke ich manchmal, würde ich sie zurück nehmen. Meine Diplomarbeit würde ich über Bord werfen. Das Briefe schreiben habe ich aufgeben. Zur Zeit telefoniere ich ab und zu. Manchmal denke ich, dass ich alles nehme und zufrieden bin, was ich bekommen kann. Ich möchte dieser Person schließlich nicht zur Last fallen. Soll wenigstens einer von uns beiden weiter glücklich sein.

Doch diese – vielleicht irgendwo bedingungslose Liebe – ist nicht romantisch schön, sondern eher schmerzhaft. Eine Art chronische Krankheit. Ein Teil von mir. Nicht lebensbedrohend oder behindernd. Aber sie ist da, jeden Tag, störend schmerzend. Die Hoffnung auf Heilung ist fast aufgegeben. Vielleicht gewöhne ich mich irgendwann daran?



Die große Liebe I?

Da telefoniere ich wieder mit ihm – der es nicht verdient hat, dass ich überhaupt an ihn denke. Wir reden wie immer, ich lache, ich möchte ihm ewig viel erzählen, er hat auch viel zu sagen.

Drei Monate haben wir nicht kommuniziert, bis heute nicht gesehen, abgesehen von ein paar Briefen an ihn von mir. Ich habe versucht ihn zu vergessen, versucht ihn zu hassen, aber ich kann nicht. Ich weiß selbst nicht warum.

Und dann ruft er mich sogar zurück, als ich jemanden brauche. Die ganzen Monate hat er sich nie gemeldet, obwohl er wusste wie schlecht es mir ging. Warum hielt er sich an mein Kommunikationsverbot? Schließlich hat es ja nichts genutzt – leider.

Da reden wir miteinander, wie immer. Ich habe mir nichts vorgemacht – ich bin selbst jetzt glücklich mit ihm. Die letzten Tage geht es mir irgendwie wieder besser. Die letzten Monate habe ich versucht, ihn zu vergessen, jetzt habe ich keine Lust mehr darauf. Ich möchte diese Liebe akzeptieren – so wie sie eben ist – so viel oder wenig ich eben von dieser Liebe bekomme.

Vielleicht ist oder war mein geliebter Ossi meine große Liebe. Aber ich bin zu realistisch, um auf etwas zu hoffen. Vielleicht werde ich ihn nie wieder sehen. Obwohl ich bereit wäre alles für ihn zurückzulassen.

Am liebsten würde ich es überall hinausschreien und veröffentlichen, dass ich ihn liebe. Mit einer fetten Anlage auf einem Bus den Kotbusser Damm hoch und runter fahren und „ich liebe Dich“ senden!

Aber all das werde ich ihm wohl nie sagen. Mit all dem, möchte ich ihn nicht belasten. Obwohl er sogar sagt, ich solle ihm alles schreiben und erzählen, wenn es mir hilft. Doch an einem gewissen Punkt, muss er eben auch reagieren und handeln. Und das ist wohl zu viel verlangt. Ich liebe Dich, Du Pisser!

Keine Energie

brcke ins nichts

Diese Woche fühle ich mich mal wieder so kraftlos. Zuerst körperlich, jetzt auch psychisch. Kopfschmerzen, Kälteanfälle. Kaum Fortschritt mit meiner Diplomarbeit. Samstag abend dann der sentimentale Anfall während des Kettcar Konzert. Wie gerne würde ich ihn nur noch einmal sehen, wie er friedlich schläft? Ich liebe ihn. Aber ist das er, oder nur die glückliche Zeit mit ihm?

Er ist zu Hause und macht Party. Immerhin geht er ans Telefon. Ich wäre gerne bei Ihnen, bei ihm, Silke, Hannes und den anderen.

Warum ist er ein Teil von meinem Leben? Möchte mich in meine Arbeit stürzen. Es gibt sinnvolleres, als an ihn zu denken. Warum kann man ihn nicht einfach wie eine Datei in den Papierkorb schieben und löschen?
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