Donnerstag, 9. September 2004

Männer vergraulen für Profis

Komme gerade von meinem Exexex. Davor aus Disse geflüchtet, weil ich Schröder "den Verräter" gegen einen Ungarn verteidigte.
Mein Exexex meinte, dass er sich an genauso wenig - bzw. genauso detailhaft - erinnern könne wie ich an letzten Mittwoch. Außer, dass er 3-4 Mal gekommen wäre. Bin ich überhaupt 1x Mal gekommen? Ich sollte endlich auf Frauen übergehen, heute wurde ich sogar von einer höchst attraktiven Assiatin angregraben.
Aber ich, ich liebe meinen Ex! Da sage ich meinem Exexex, ich dachte dein Schwanz wäre zwar kleiner aber schön beschnitten (gefällt mit besser und leichter vom handling). So muss man sich doch jeden Typ vergraulen, oder?

Nachtrag: Habe auch noch am Sonntag meinem geliebten Ex erzählt, dass ich von dieser netten Asiatin angegraben wurde und nicht wußte wie ich reagieren sollte. Nicht, dass solche Gedanken von mir neu wären für meinen Ex. Aber muss ich ihm das unbedingt erzählen, wenn mir noch etwas an ihm liegt?

Dienstag, 7. September 2004

Lebe ich in Sibirien?

schnhauser

Lag heute im Park (Schlossgarten) und las "Schönhauser Allee" von Wladimir Kaminer. Obwohl ich das Buch schon ein paar Wochen besitze, hatte ich das Lesen herausgezögert. So etwas löst bei mir die "Will-zurück-nach-Berlin-Anfälle" aus. Da lese ich das Kapitel "Frühstück" und Kaminer fängt an die Schönhauser mit Sibirien zu vergleichen. Und da fiel mir auf: Karlsruhe ist auch fast Sibiren: Kuchen am Sonntag nur an wenigen Stellen, nachts um 3h hat nicht mal mehr ein Imbiss auf, selbst nur etwas trinken gehen wird schwer, falls man keinen Eintritt in die wenigen schlechten Dissen zahlen möchte. Und ich rede von Freitag&Samstag Abend, nicht von Wochentagen. ICH WILL ZURÜCK NACH BERLIN!
Tja, immerhin ist es warm in Karlsruhe, gerade. Und im Schlossgarten startete sogar ein Ballon und Livemusik war auch. Tjaja....

Praktikanten oder die Sklaven unserer Zeit?

geschuftet

Heute einen Artikel auf Spiegel Online gefunden: Danke, und auf Wiedersehen.

Da musste ich einfach drauf reagieren:

Liebe Spiegel Redaktion, lieber Oliver Voss,

schön, dass das Thema endlich mal bzw. mehr in den Medien auftaucht. Leider wird es bisher zu wenig angesprochen oder nur am Rande. Zu gut weiss auch ich, dass alle 3 Sektoren davon profitieren, wahrscheinlich auch sie, lieber Spiegel.

Auch ich musste die Erfahrung machen, dass ich für mein zweites Praxissemester kaum noch eine Praktikantenstelle fand, meine Nachfolger aller Praktikas bisher, waren Absolventen! Das schlimme ist, es geht zu Lasten der Sozialkassen und junger Schulabgänger und Studenten. Denn warum einen Studenten im Grundstudium nehmen, wenn man auch einen Absolventen haben kann?

Hinzu kommt, dass es sehr demotivierend ist, zu wissen: Nach meinem Diplom in ca. 6 Monaten kann ich mich auch von Praktikum zu Praktikum hangeln. Es ist nun mal so, dass ich fähig und meine Kenntnisse ansehnlich sind, aber ich, bzw. mein Lebenslauf, gehöre nicht zur Elite (Top-Hochschulen, Top-Noten, Top-Firmen), und so sehen die Berufsaussichten sehr schlecht aus. Und solche wie mich, gibt es viele. Ich überlege sogar, ob ich mich gleich im Ausland bewerben soll. Zudem werden wir arbeitslose Akademiker den Fachausgebildeten die Stellen wegnehmen. Und dies halte ich für eine schlechte Entwicklung in Deutschland!

Montag, 6. September 2004

Ordnung und Frieden

ordnung
Wieder von meiner Mutter wachgeklingelt. Ich räume auf. Alles soll einen aufgeräumten Platz finden. Den anderen Stellen, an denen ich mich für mein Diplom beworben habe, sage ich ab. Jetzt noch mein Auto zum TÜV bringen. warum reagiert meine Professorin nicht auf meine Email und ist telefonisch nicht zu erreichen? Ich will loslegen. Ich will arbeiten. Damit ich nicht ständig mein Chaos im Kopf spüre. Seit gestern abend keine Reaktion des Ex auf meine Email.

Abends gehe ich los. Möchte noch einen Nebenjob finden. Eigentlich möchte ich nach Berlin ziehen, aber ich zwinge mich, hier durchzuhalten. Da treffe ich auf die Montagsdemo von Karlsruhe: ein warhaft armseliges 'Häufle' (das musste jetzt sein) armer Menschen. Die sollten eine Stiftung gründen, damit könnten sie sicher einiges an Geldern generieren. Aber von Wirtschaft haben die ja leider keine Ahnung.

Die netten Cafes haben bereits Leute. Aber das Captain Cook, eine Art Touri Falle fürs ganze Jahr, nimmt mich zum Probearbeiten. Na da bin ich mal gespannt.

Seltsame Woche

weltzeituhr
Montag:
Endlich Sperrmüll. Meine Schwester, ihr Freund, die Freundin meiner Mutter, sie und ich tragen den gesammelten Kruscht der letzten 22 Jahre aus dem Haus. Ich hatte schon Angst, meine Mutter würde den Verkauf des Hauses hinauszögern wollen. Aber nun macht sie wirklich Ernst. Zum ersten Mal macht sie etwas dafür. Es wird noch eine Weile dauern. Die guten Sachen müssen noch verkauft werden. Sondermüll weggebracht werden.

Dienstag:
Langes Gespräch mit dem Betreuer meiner Diplomarbeit. Jetzt kann ich anfangen.
Ich gebe auf. Drei Monate habe ich versucht, meinen Ex zu vergessen. Abends rufe ich an. Erreiche ihn nicht, oder geht er nicht ran? Er ruft zurück. Und dann telefonieren wir. Wie immer – oder sollte ich sagen, früher. Als hätten wir uns vor zwei Tagen gesehen. Nach dem Auflegen denke ich, warum sind wir getrennt, warum können wir nicht zusammen sein?

Mittwoch:
Aufwachen: Ich liebe meinen Ex. Könnte meine Diplomarbeit auch von Berlin aus schreiben. Nur die Analyse müsste hier geschehen.
Auf Arbeit. Meine Chefin stellt meine Fähigkeiten in frage. Komisch, aber warum verlässt sie dann beleidigt die Theke, wenn viel zu tun ist?
Möchte mich gerade beim Kino bewerben, da steht mein Exexex vor mir. Wir verabreden uns. 5 Jahre haben wir uns nicht gesehen.
Meine Mutter ruft an, mein Vater, hat morgens einen Pseudo-Selbstmordversuch gemacht. Es erschreckt mich, überrascht mich aber nicht. Ich habe mit Exexex schon zwei Bier getrunken, um zu ihr zu fahren.
Ich gehe mir meine Jacke holen. Ich erreiche keinen meiner Freunde. Lasse es beim Ex 1 Mal klingeln. Auf dem Rückweg erreicht er mich. Warum kümmert er sich jetzt plötzlich um mich?
Es ist gut, den Abend mit Exexex zu verbringen, nicht allein zu sein. Wir sprechen uns über vieles damals aus. Wir trinken zu viel. Seine Wohnung passieren wir zuerst.

Donnerstag:
Aufwachen: Ich liege in Exexexns Bett und habe nichts an. Scheisse. Erinnere mich nur noch an wenig. Das erste Mal mit einem Ex im Bett gelandet. Ziehe mich an und gehe. Er schläft weiter.
Ich fahre zu meiner Mutter. Es geht ihr gut. Habe einen schlimmen Kater und tausend Gedanken im Kopf. Später kommt meine Schwester. Mein Vater leugnet, einen Pseudo-Selbstmordversuch gemacht zu haben.
SMS von einer Freundin: als ob bei Dir schon jemals etwas normal gewesen wäre. Abends telefoniere ich mit dem Ex. Scheisse. Wir verstehen uns wieder so gut. Erzähle ihm, dass ich kürzlich in Berlin war. Wir verpassten uns nur wohl nur knapp vor dem Kaffee Burger. Erzähle ihm nichts von der letzten Nacht.

Freitag:
Räume endlich meine Wohnung auf, wasche, und mache weiter mit dem Einzugsgroßputz. Tausend Gedanken in meinem Kopf. Was passieren mir so seltsame Dinge? Nicht alle überraschend. Aber warum alle auf einmal? Kann nicht entspannen. Email an Ex.
Abends arbeiten, aber meine Schicht enfällt. Gehe ins Kino, und gehe noch auf eine D&B Party. Ich glaube das erste Mal seit Monaten. Aber Tease und Redrum möchte ich mir nicht entgehen lassen.
Keine befriedigende Rückmail. SMS an meinen Ex. Ich sollte mir die Finger abschneiden.

Samstag:
Meine Mutter klingelt mich wach. Es ist aber – mal – nichts passiert. Wieder Kater. Beginne mit der Diplomarbeit. Wasche, putze, kaufe ein. Tausend Gedanken in meinem Kopf. Nehme wieder Johanniskraut.
Samstag Abend lege ich ein Weblog an. Aber wenigstens heute keine Email, SMS oder sonstiges an den Ex!

Sonntag:
12 Stunden Schlaf. Musste wohl sein. Bin entspannt.
Email an meine Professorin. Mittags wieder im Schlossgarten mit einem Freund.
Erklärende Email an meinen Ex: möchte kein Mitleid, erwarte nichts von ihm, aber möchte auch keine pädagogischen Ratschläge mehr. Immer noch entspannt.
Trotz all der Erlebnisse, glaube ich, dass es aufwärts geht. Dass es mir besser geht. Vielleicht weil endlich was passiert?

Samstag, 4. September 2004

Haben Orte ein Verfallsdatum?

fernsehturm
KA - 13.06.2004 - Da komme ich an mein Auto, will es aufschließen und sehe…ein B er
Kennzeihen vor mir. Der Typ lädt aus. „Kommst Du gerade aus Berlin?“ - doofe Frage.

Jetzt hatte ich mich heute mal wieder außer Haus begeben, sogar eine tolle neue Location
„do“ entdeckt aber es verfolgt mich.

„Woher kommst Du genau?“ frage ich. Er: “Aus Berlin“, „aus welchem Stadtteil“ hake ich nach,
für wie doof bzw. provinziell hält er uns Süddeutsche? „Aus Schöneberg“ antwortet er. Der
Arme, denke ich, und sage „und ziehst Du nach Karlsruhe?“ „Nach Pforzheim“ antwortet er. Ist
er verrückt, denke ich. Bis heute verfluche ich mich jeden Tag, dass ich je weggezogen bin aus
Berlin, die letzten 3 Monate Studium hätte ich auch so überstanden, bzw. hätte direkt meine
Zeit danach in Berlin fest planen sollen. Leider muss ich noch eine Weile in Karlsruhe bleiben.
„Wie kann man Schöneberg mit Karlsruhe eintauschen?“, frage ich. „Nach 30 Jahren reicht
einem Berlin“ antwortet er. „Nach 20 Jahren reicht einem Karlsruhe.“ Haben Städte
Verfallsdatum?

„Hier gibt es wenigstens noch Jobs“ sagt er. „Ist es wirklich so schlimm“, frage ich. Und
dann unterhalten wir uns über die IT Branche. Er wird „do“ bei einem Telekommunikations-
unternehmen arbeiten, ich arbeitete in Berlin bei einem „IT Lobbyverband“. Irgendwie habe
ich Verständnis für ihn. Andererseits halte ich Pforzheim – insbesondere für einen Berliner
– für wenig lebenswert. Ich wünsche ihm noch alles Gute „do“ – und fahre dann.

Aber diese Frage lässt mich nachdenken. Würde ich nach 5, 10, oder 30 Jahren auch
genug von Berlin haben? Haben alle Orte ein Verfallsdatum? Oder gibt es einfach
sesshafte Menschen und Nomaden wie mich?

Es gibt Menschen, wie meinen Ex, auch viele Menschen von „do“, die nur selten den Ort Ihrer
Herkunft oder Niederlassung verlassen. Sie bleiben ihr Leben lang „verwurzelt“, und sind
damit glücklich - oder scheinen zumindest so.

Ich aber wusste schon immer, dass ich weggehen würde von „do“. Viele Menschen zieht es
auch weg. Sie wollen neue Orte kennen lernen, neue Menschen, frei von bisherigen Umfeldern.

Haben nun Orte ein Verfallsdatum, oder liegt es daran, dass es sesshafte und nomadische
Menschen gibt? Warum zieht dann die über 60 Jährige Mutter eines Freundes nach Österreich?
Überhaupt gibt es viele Menschen mit „Altersruhesitzen“. Fehlt den „Sesshaften“ nur der Mut“?
Und was heißt das für mich „Nomadin“? Werde ich nie "Heimat" finden?
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Zuletzt aktualisiert: 29. Jun, 13:05

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